Teeparty mit neuen Freunden
Ein etwas unerwartetes Erlebnis hatte ich an meinem letzten Tag in China. Eigentlich wollte ich mich noch etwas in der Stadt umsehen und vor allem das Urban Planning Exhibition Center besichtigen. Dort ist auf einem tennisplatzgroßen Feld ein Stadtmodell von Shanghai aufgebaut, welches zeigt, wie die Stadt in 10-20 Jahren aussehen soll. Im Anbetracht des anhaltenden Regens war das eine gute Idee, allerdings hatte ich nicht eingeplant, dass die Ausstellung Montags einen Ruhetag hat. Auf dem Weg zu dem Ausstellungsgebäude sprach mich eine Gruppe von drei Chinesen an „Hello, where are you from?“. Sie waren sehr nett und in der Unterhaltung stellte sich heraus, dass sie Englisch studieren, und soeben erfolglos versucht hatten, die benannte Ausstellung anzusehen. Ich fragte sie, was man noch so machen könnte an einem verregneten Tag, aber all die Vorschläge waren von mir in den vergangenen Tagen bereits abgeklappert worden.
Spontan luden mich die drei also ein, sie zu einer traditionellen Teezeremonie zu begleiten. Etwas, was ich wahrscheinlich in keinem Reiseführer gefunden hätte.
In einem kleinen Seitenladen wurden wir in einen „Verschlag“ geführt, wo für uns sechs verschiedene Teesorten zeremoniell zubereitet und ihre Wirkung erklärt wurden. Die Dame, die die Zeremonie durchführte, gehört einer chinesischen ethnischen Minderheit an-was auch das besondere an genau dieser Zeremonie war. Leider durfte ich sie nicht fotografieren.
Die Chinesen mussten die Erklärungen für mich übersetzen, alles hab ich trotz ihrer Bemühungen nicht verstanden. Was allerdings gewiss ist: mein Blutdruck ist jetzt unter Kontrolle, meine inneren Organe sind gestärkt und meine Augen sind tatsächlich ein klein wenig besser geworden J. Das Negative an meinem Ausflug war wohl der Preis für die einstündige Veranstaltung: ca. 45 Euro pro Person. Für chinesische Verhältnisse ein ganz schön teures Vergnügen. Dafür habe ich jetzt ein schönes Geschenk für meine Gastmutter in Australien-echten (und wiederum teuren) chinesischen Tee. Und ein außergewöhnliches Erlebnis war es allemal!
Das einzige Bild was ich mich getraut habe zu machen: Ein Tee aus einer Art Blume, die im Wasser aufgeht. Schöner anzusehen als der Tee am Ende geschmeckt hat-aber der Rest der Tees, die wir probieren durften, war spitze:

Mit der Maglev-Bahn zum Flughafen
Ein touristisches „Muss“ am Ende des Tages war für mich die Fahrt zum Flughafen mit Shanghais Magnetschwebebahn, auch Maglev genannt. In wenigen Minuten hat mich die Bahn zum Flughafen gebracht-die reguläre Metro hätte wesentlich länger gebraucht und hätte mir nicht den Genuss verschafft, mit 430 km/h durch Shanghais Vororte zu rasen.

(am Flughafen hatte ich meine hoffentlich vorerst lettze Anstarrattacke-hat sich doch tatsächlich ein Mann neben sich gesetzt, ganz interessiert geschaut, was ich am Computer treibe um mir anschließend mit Händen und Füßen zu verdeutlichen, wie groß ich doch sei. Von meinem Computer aufblickend fiel mir dann auf, dass nicht nur er, sondern ca. 15 weitere Leute interessiert lächeln mich anstarrten)