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© Ruth Kramer, 2010-2012
02_2011 Australien: Aupair in Busselton (wk 10-26)

Ein „überqualifiziertes Aupair“
(15.2.-6.6.)

Für den Beginn meiner Jobsuche Perth hatte ich wohl den unglücklichsten Zeitpunkt gewählt, den es gab. Das lag zum einen an den Überschwemmungen in Queensland und Victoria-sprichwörtlich vom einen auf den anderen Tag regnete es Backpacker in Western Australia. Zum anderen sollte die Erntesaison nicht vor „in ein paar Wochen“ starten und auch hier in Westaustralien waren Ernteausfälle auf Grund von zu viel Regen zu erwarten.

Bei meiner Ankunft in Perth war ich gleich in einem Job-Shop, und lies mich dort auf einen Mailverteiler setzen. Dann lies ich ein wenig die Seele baumeln und genoss die Umgebung. Bei meinem nächsten Besuch im Job Shop drehte ich gleich an der Tür wieder um. Das Büro war völlig überlaufen mit Arbeitsuchenden und die zwei völlig überforderten Mitarbeiter schienen der Masse nicht wirklich standhalten zu können.

Auch meine losgeschickten Bewerbungen zu zahlreichenden Recruitment Agencies (für einen Job im Engineering) waren fruchtlos, genauso die zahlreichen E-Mails an Leute, die im Internet Aushilfsjobs anboten.

Insgesamt also eine frustrierende Situation, da ich eigentlich so schnell wie möglich Arbeit finden wollte, um Geld für die Weiterreise zu verdienen. Und dann waren da plötzlich die zwei englischen Mädels in meinem Zimmer, beide auf dem Weg zu ihrer Aupairfamilie. Sie empfahlen mir eine Website, auf welcher man auf jeden Fall eine Gastfamilie finden könne, besonders in Westaustralien. Warum nicht, dachte ich mir, und legte ein Profil auf besagter Seite an. Und von da an ging alles ganz schnell: ich bekam mehrere Anfragen von Familien, manche klangen interessant, andere wiederum nicht. Mein bis dahin sehr gemütliches Leben schien plötzlich stressig zu werden, außerdem war klar, dass ich mich mit der Entscheidung für eine Familie für mindestens vier Monate an einen Ort binden würde (was eigentlich nicht so ganz meiner Idee einen Work and Travel Aufenthalts entsprach).

Am Ende entschied ich mich für eine Familie in Busselton, einem Ferienort direkt am Meer. Auf meinem Weg nach Margaret River (siehe vorhergehender Bericht unter Australien-Westküste) lernte ich die Familie kennen und hatte dann in Margaret River Zeit, mich für oder gegen die Stelle zu entscheiden. Nachdem ich in Margaret River sah, dass auch die Weinlese nicht so läuft und viel zu viele arbeitsuchende, hungrig durch die Straßen streifende Backpacker den kleinen Ort bevölkern, war die Entscheidung nicht mehr wirklich schwer.

Die Familie hat zwei Jungs (4, fast 5 und 7, fast 8 ) und zwei Hunde. Beide Kinder gehen fünf Tage die Woche in die Vorschule/2. Klasse, so dass der Tag selbst, sobald die Kinder aus dem Haus sind, relativ entspannt abläuft.


Die Umgebung


Flussmündung


Jack bei seiner Lieblingsbeschäftigung


und erfolgreich beim Krabbenfischen

Ich fange morgens um halb acht an und mach Frühstück für die Kinder, bereite ihre Lunches zu und räume ihnen hinterher (besonders der Vierjährige hat das Konzept eines Tellers sowie von Besteck noch nicht so ganz verstanden, was bei dunklem Hochglanzparket und schwarzen Küchenoberflächen nicht ganz optimal ist). Anschließend bringe ich beide zur Schule, fahre wieder heim, kümmere mich um die Wäsche und genieße meine Freizeit, z.B. bei Ausflügen zum Strand. Mittags um drei hole ich beide Kinder dann wieder ab, füttere sie, spiel was mit ihnen und bereite das Abendessen zu. Und dann ist es schon wieder Zeit fürs Bett! Nebenher versuche ich noch weiter kleine Jobs zu bekommen, bis jetzt hat es nur zur Putz-/Bügelfrau gereicht. Meine Familie nennt mich scherzhaft ihr „überqualifiziertes Aupair“-was stimmt, aber im selben Atemzug sagen sie auch wie sehr sie es schätzen, mich bei ihnen zu haben (und als Ingenieur werde ich noch lange genug arbeiten, falls ich nicht „Enjo“-Vertreter werde…). Ich habe mein eigenes großes Zimmer und Bad, bekomme wöchentliches Taschengeld, was ich für die Weiterreise spare. Und endlich kann ich aufhören, „Backpackeressen“ (Nudeln, Reis, Nudeln, Nudeln mit Tomatensoße) zu mir zu nehmen, sondern koche wieder anständiges Essen (und keiner in der Familie kocht gerne-gut für mich. Und die Kinder mögen mein Essen)

Update 18.05.2011

Eineinhalb Monate ist mein letzter Eintrag schon alt, es ist also mal wieder Zeit für ein Update.
Ja, ich bin immer noch Aupair, obwohl mich dieser Job zeitweise an meine Grenzen gebracht hat. Zwei Jungs zu hüten, die alles andere tun als auf dich zu hören, ist das eine (mal abgesehen davon, dass der inzwischen 8-jährige ständig heult, wenn er nicht gleich das bekommt, was er will). Das andere sind die unterschiedlichen Vorstellungen von Erziehung, die ich und die Eltern der Jungs haben-sehr gewöhnungsbedürftig aber lehrreich.
Vor Ostern war ich also kurz davor, alles hinzuschmeißen, heulende Kinder heulen zu lassen und einfach wieder „normaler“ Backpacker zu werden und mein Glück woanders zu suchen. Quasi in letzter Sekunde hatte meine Gastmutter allerdings den rettenden Zweitjob für mich: Kellnerin in DEM Touristenrestaurant in Busselton (es geht doch nichts über Vitamin-B: als Organisatorin eines großen Filmfestivals kennt meine Gastmutter die meisten Gewerbetreibenden im Ort).
Neben dem Dasein als Aupair und meinem Business als Putz-/Bügelfrau für Hochschwangere bin ich nun also auch noch Kellnerin, serviere Kaffee, Tee, Kuchen und die wohl besten Speisen Busseltons in einer absoluten Traumlocation: direkt am Strand und direkt neben dem Busselton Jetty, also ideal um all die Touristen abzufangen, die die fast vier Kilometer hinaus aufs mehr und wieder zurück entweder per kleiner Eisenbahn oder per Fußmarsch hinter sich gebracht haben (www.thegoose.com.au).
Das Kellnern hat mich also davor bewahrt, dem Wahnsinn zu verfallen, das Team ist super nett und es macht Spaß, so viele unterschiedliche Menschen kennen zu lernen. So lassen sich auch die letzten Wochen bis zum Ende meiner Aupairzeit aushalten.


Bilder vom Busselton Jetty: Das Jettyhaus


Auf dem Jetty


Blick auf "The Goose", der Jetty fängt links an


Der perfekte Nachmittag mit heißer Schokolade und Schokokuchen


Andy und ich, im Hintergrund der Busselton Jetty

Natürlich hab ich die letzten Wochen nicht nur mit Babysitten, Bügeln und Kellnern verbracht, sondern auch die Gegend, in der ich bin, erkundet. In einem Anflug von Selbstambition bin ich zum Beispiel eine Zeit lang am Strand joggen gewesen, bevor ich mich noch ein wenig ins kühlende Nass des Meeres gestürzt habe. Die Strände hier sind wunderschön und absolut menschenleer.


Strand in Busselton


Ein Wochenende hatte ich außerdem Besuch von einem Backpacker, den ich in Perth kennengelernt hatte-zusammen haben wir nicht nur dem Busselton Jetty, sondern auch der nahe gelegenen Kleinstadt Bunbury einen Besuch abgestattet (und ich war endlich mal wieder im Kino!).




Der Strand in Bunbury


Blick über Bunbury


Leuchtturm in Bunbury


Und der Blick auf den Strand

Ein weiteres Highlight war der Besuch des Margaret River Winefestivals. Die ganze Region ist, wie ich bereits geschrieben hatte, ein Weinanbaugebiet. Einmal jährlich zum Ende der Erntezeit wird das Winefestival veranstaltet. Zusammen mit drei weiteren Aupairs aus Perth (zwei Engländerinnen und einer Schottin) mietete ich ein Hostelzimmer im nahegelegenen Dunsborough, um den Nachmittag und frühen Abend auf dem Palmer Estate nahe Dunsborough zu verbringen. Alle Weingute hatten an diesem Tag einen kleinen Stand, an welchem Wein verkostet wurde. Ausgestattet mit einem höchsteigenen Weinverkostungsglas stürmten wir also los, um die Unterschiede zwischen den 300 feilgebotenen Weinsorten zu erkunden (gegen Ende waren die Geschmacksnerven überstrapaziert und auch aus irgendeinem anderen Grund wurde es immer schwerer, die Johannisbeere im einen und die Kirsche im nächsten Wein zu schmecken…).


Blick über das Weinfestival


Lindsay und Tash, Aupairs aus Perth

Mein letzter Ausflug war zusammen mit Jack in eine weitere Höhle, wieder in der Nähe von Dunsborough, genauer gesagt in Yallingup. Ngilgi Cave wurde 1899 entdeckt und war damit einer der Auslöser des Tourismus in Westaustralien, nachdem beschlossen wurde, die Höhle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen (geöffnet für die Öffentlichkeit wurde die Höhle offiziell 1900). Jack und ich machten eine der halbgeführten Touren mit, außerdem zwang er mich, die ca. 12 Meter lange „ich krabble durch die Höhle“ Detour für Kinder mitzumachen. Dass das nicht die beste Idee für Personen über 1,80 ist, sollte jedem klar sein (außer natürlich dem 8-jährigen). Aber was tut man nicht alles für den Ausflugsfrieden. Anschließend erkundeten wir den Rest der riesigen Höhle, angeführt von Jack, in einem sagenhaften Tempo.







Abschiedsfoto: meine beiden Arbeitswelten-meine Gastfamilie und The Goose

Weitere Fotos gibts hier:http://www.facebook.com/album.php?aid=2111830&id=1255150336&l=eac09476ad

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