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© Ruth Kramer, 2010-2012
Monkey Mia
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4-Tages-Tour nach Monkey Mia
(7.2.2011-10.2.2011)

Bevor der Sommer "endet", wollte ich unbedingt noch eine Tour entlang der Westküste machen. Schwierig, wenn man eigentlich erstmal arbeiten sollte, um sich Geld für eine Tour zu verdienen. Ich habe allerdings einen guten Kompromiss gefunden: eine Vier-Tagestour Richtung Norden nach Monkey Mia: Strände, Delfine, wunderschöne (wenn auch teilweise sehr raue) Landschaften und laaaange gerade Straßen.



Tag 1: Perth-Kalbarri (650 km)

Früh um viertel vor 7 musste ich am Abholpunkt warten, zum Glück war ein Wochentag, Busse fuhren wieder und ich blieb von einem weiteren Fußmarsch durch die Stadt verschont (für die nicht-so-regelmäßig-Leser: am Tag vorher habe ich am Big Day Out gearbeitet, den ganzen Tag stehen und viiiel laufen=Beine kaputt). Der Bus, in den wir schließlich einstiegen, war eher eine Art Lastwagen mit Beförderungsmöglichkeit für Menschen: hinten ist ein großer Kofferraum und vorne sind Sitze, das Führerhaus ist original Lastwagen (ein Bild kommt weiter unten). Insgesamt sind 17 Passagiere mit auf der Tour.

Wir verließen Perth in Richtung Norden, mit dem ersten großen Stopp nach 250 km in der Pinnacle Wüste. Die Pinnacles sind Steinsäulen (Limestone), die aus der Wüste herausragen. Auf Grund der fehlenden Vegetation in diesem Wüstenabschnitt wurde der Sand um die Säulen fortgeweht und ebendiese freigelegt. Entstanden sind die Säulen wahrscheinlich aus Muscheln, die über die Jahrtausende mit Regenwasser vermischt zusammengepresst wurden und schließlich in Säulenform erodierten.


Blick über die Pinnacleswüste


Ich neben etwas größeren Exemplaren


Pinnacles, dahinter weiße Sanddünen und das Meer

Weiter ging es ca. 20 km nach "Hangover Bay" fürs Mittagessen und eine Abkühlung im Wasser dieser atemberaubenden Bucht. Nach diesem Stopp galt es die noch guten 500 km vor uns zu bewältigen. Das hielt uns allerdings nicht davon ab, noch mals eine Badepause in Jurien Bay einzulegen (266 km nördlich von Perth). Wieder bestachen kristallklares Wasser und ein feiner Sandstrand-man hätte gut noch länger bleiben können.


Mittagessen am Strand in Hangover Bay...


...und ein weiterer Stopp zum Schwimmen und Abkühlen in Jurien Bay (bei 40°C im Schatten war jedes Stück Wasser sehr willkommen)

Die Route führte uns entlang der „Batavia Coast“ (die Batavia sank 1629 vor der Küste), durch die Stadt Geralton, welches die letzte "große" Stadt in Richtung Norden ist (Hauptstadt des mittleren Westens mit ca. 20000 Einwohnern).
Der letzte Stopp für den Tag war ein Pub in Northampton, wo wir nicht nur ein erfrischendes Bier genossen, sondern uns auch mit Alkohol für den Abend eindeckten. Von dort ging es Nonstop weiter nach Kalbarri, vorbei an einer kleinen ehemaligen Gefangenensiedlung (Lynton) und dem Pink Lake, der seine Farbe durch in ihm wachsende Algen bekommt. Angekommen in Kalbarri bezogen wir unser Hostel und genossen ein echtes Australisches BBQ mit Mashed Potatoes, Colesaw, Würstchen und seeeehr leckeren Steaks!



Tag2: Kalbarri-Monkey Mia (500 km)

Leider musste unser Tourguide für heute Morgen einen Alternativplan ausarbeiten, da der Kalbarri Nationalpark, wo wir durch eine Schlucht wandern wollten, auf Grund von Buschfeuergefahr geschlossen war. Stattdessen fuhren wir an einen Aussichtspunkt an der Küste (Red Bluff) und nahmen an der Pelikanfütterung im Ort teil (und weil meine Hose die Farbe eines weiblichen Pelikans in der Brunftzeit hatte, durfte ich als erstes einen der Pelikane füttern).


Blick über die Küste direkt südlich von Kalbarri (Red Bluff). Übrigens ist hier (in dem Fall hinter mir) ein angesagter Surfspot Australiens auf Grund der linksbrechenden Wellen (rechts brechen kann jeder?!)-das Surfgebiet ist in diesem Falle sogar geschützt, es dürfen keine Veränderungen an der Küste unternommen werden, die die Zugänglichkeit beeinträchtigen


Vom Meer ausgewaschene Felsformationen, 400 Millionen Jahre alt!


Die hungrigen Pelikane, die fast pünktlich auf die Minute um viertel vor neun an den Strand watscheln, um sich ihre tägliche Fischration anzuholen




Und die Miss in den rosanen Hosen durfte als erstes Füttern-leider war meine Handbewegung zu schnell für das Foto, aber ich wollte ungern den spitzen Schnabel des Tiers berühren

Anschließend fuhren wir weiter in Richtung Monkey Mia, mit einem Stopp am Billabong Roadhouse bevor es weiter ging zum Hamelin Pool. Dort sollte es bei glühender Hitze nicht nur Mittagessen geben (und eine leichte Abkühlung im örtlichen, leicht verrosteten Rasensprenger), wir besichtigten außerdem die weltweit bekannteste Kolonie von Stromatolithen. Diese sind die ursprünglichste Lebensform auf der Erde und werden deshalb auch „lebende Fossilien“ genannt-sie sind 3.5 Billionen Jahre alt!!! Sie produzierten vor jeglichem anderen Leben Sauerstoff, welches die nachfolgenden Lebensformen erst ermöglichte. Das flache, sehr salzige Wasser der Region bildet dabei ideale Lebensbedingungen für die Stromatolithen, sie wachsen ca. einen halben Millimeter im Jahr.

Das Billabong Roadhouse: mitten im Nirgendwo, im inneren des Restaurants hängen zahllose Bilder von Gästen, die hier mal gespeist haben: eine sehr persönliche und gemütliche Atmosphäre. Für uns gab es allerdings kein Essen, dafür ein lang ersehntes Eis!


Und auch vor dem Roadhouse gibt es viel zu entdecken: Weisheiten,


unseren Bus,


und eine lange gerade Straße


Besichtigung der Stromatolithen bei Hamelin Pool: Ein Steg wurde gebaut, um sie zu schützen, nachdem jahrelang die Bedeutung dieser Lebewesen nicht bekannt war und die Anwohner zum Verladen ihrer Wolle einfach über den Boden fuhren-die Radspuren, die sich in die Stromatolithen gegraben haben, sind immernoch sichtbar


Schilder entlang des Stegs informieren sehr persönlich über die Stromatolithen-hier die Erklärung zum Tode der Familienangehörigen auf Grund des sinkenden Meerwasserspiegels


Die noch lebenden und weiter wachsenden Stromatolithen (wenn man genau guckt, sieht man kleine Sauerstoffbläschen aufsteigen)

Nach diesem sehr beeindruckenden Ausflug in die Geschichte unserer Erde fuhren wir weiter in Richtung Monkey Mia durch den Shark Bay Nationalpark. Shark Bay ist "UNESCO Welterbe der Menschheit" -um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Gebiet eines von zehn ausgewählten Kriterien erfüllen-Shark Bay erfüllt gleich vier: Natural Beauty, Biological Diversity, Ecological Processes und Earths History (ein interessanter Link, falls es jemanden interessiert: http://www.sharkbay.org/default.aspx)
Unser nächster Stopp fiel ganz klar unter das Kriterium "Natural Beauty" und war wohl eines der absoluten Highlights dieses Trips: Shell Beach. Ein Strand, der aus Milliarden kleinster Muscheln geformt ist. Die nicht-rostige Abkühlung begrüßend begaben wir uns in das lauwarme Wasser und blieben ingesamt über eine Stunde an diesem atemberaubenden Flecken Natur. Anschließend fuhren wir weiter über Denham (Flüssigverpflegungsstopp) nach Monkey Mia.


Ankunft am Shell Beach


Besonders in der Nähe des Wassers sind die Muscheln fast alle intakt-und man kann sehr tief graben und findet immernoch welche


Blick über den Shell Beach

 

Angekommen im Monkey Mia Resort nahm ein Aborigine die "Willigen" unter uns mit auf eine kleine Tour durch den Busch. Er machte für uns ein Feuer, briet einen frisch gefangenen Fisch und andere Buschnahrung, die wir probieren durften. Außerdem erklärte er uns eine Menge über die verschiedenen Völker der Region sowie die Kultur der Aborigines und spielte sein Didgeridoo, während wir in den kristallklaren Sternenhimmel schauten.

Tag 3: Monkey Mia- Murchison River (300 km)

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen-freiwillig! Wir waren an einem der wenigen Orte Westaustraliens, an denen man den Sonnenaufgang (fast) über dem Meer sehen kann. Und bis auf einen Langschläfer und unseren Reiseführer war unsere gesamte Reisegruppe pünktlich am Strand anzutreffen.



Sonnenaufgang in Monkey Mia

Nachdem einer kurzen Pause und dem Frühstück galt es dem touristischem Highlight und Aushängeschild der Tour nachzukommen: die Fütterung der Delfine von Monkey Mia. Es gibt drei Fütterungstermine, wobei der erste immer der am Besten besuchte ist. Also ließen wir uns zum Wohle eines gesunden Frühstücks ein wenig mehr Zeit, und nahmen an derr zweiten und dritten Fütterung teil. Und tatsächlich wurde ich aus der Reihe der Zuschauer erwählt, einen der Fische an zu verfüttern. Zu Schade nur, dass ich an einen etwas morgenmuffeligen Delfin geraten war, der ausgerechnet meinen Fisch (ok, und auch alle anderen angebotenen Fische) nicht wollte.


Die Delfine warten geduldige im Hintergrund auf den Fütterungszeitpunkt


Während die Menschentraube es gar nicht abwarten kann



Nach einem kurzen Bad im Meer ging die Reise dann auch schon wieder weiter-in diesem Fall nicht wirklich "weiter", sondern eher zurück in Richtung Perth! Nach einem Mittagsessens- und Badestopp in dem nicht weit von Monkey Mia entfernten Denham hielten wir noch in Shark Bay: von einer Klippe weit über der Bucht kann man Haie beobachten (wir sahen insgesamt drei, sie waren wirklich klein und wir nicht wirklich beeindruckt...).


Wild lebende Vögelchen mitten auf der Straße-man muss sich also nicht nur vor Kängurus in Acht nehmen (deren Kadaver übrigens nicht mit deutscher Gründlichkeit weggeräumt werden, sondern meistens einfach am Straßenrand verrotten!)


Die landschaftlichen Besonderheiten auf der Strecke zusammengefasst


Die Küste vor Denham


Der Strand von Denham


Wir fassen weiter zusammen: Kängurus, Emus und Spinifex Hüpfmaus


Shark Bay


Unser Reisebus vor der Kulisse der Westküste bei Shark Bay


Ein Roadtrain, beladen mit Tieren, beim Overlander Roadhouse

Gegen Abend kamen wir dann an der Farm im Inland an, auf welcher wir die Nacht verbringen wollten. Wir beschlossen schnell, dass die Unterkunft zu warm sei und wir draußen unter dem weiten Sternenhimmel schlafen wollten. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang und Abendessen (leckerer Shepherds Pie) verbrachten wir damit, die Tiere auf der Farm zu füttern und zu dem nahegelegenen Murchison River zu laufen.
Nach dem Essen bekamen wir noch unerwarteten (und gegen Ende auch nicht mehr wirklich erwünschten) Besuch von zwei "echten Australiern"-zwei Straßenbauarbeiter, die Langeweile hatten, wussten, dass in der Farm öfter mal Reisegruppen absteigen und sich dachten, dass sie mal auf ein Bier vorbei kommen. Am Anfang war es noch nett, sich mit den zwei zu unterhalten, aber wenn Gäste auf das demonstrative "wir bauen unsere Betten draußen auf und ein paar legen sich schon hin, vielleicht wollt ihr so langsam mal gehen?!" nicht reagieren, wird es anstrengend-besonders, wenn es scheint, als hätten die zwei schon länger keine weibliche Gesellschaft mehr gehabt. Na ja, irgendwann war unser Tourguide geschickt genug, die zwei von unserem Nachtlager wegzulotsen, und wir schliefen friedlich.



Unser Tourguide beim Versorgen der Tiere


Emufütterung


Sonnenuntergang über der zur Farm führenden Straße...


und der Murchison River im Abendlicht


Unser Sterne-Guck-Nachtlager


Ich am nächsten Morgen (mit der Hoffnung die Fliegen mit Hilfe eines Wäschenetzes ein paar weitere Minuten von mir fernhalten zu können)


Tag 4: Murchison River- Perth (550 km)

Am nächsten Morgen wurden wir nicht etwa von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, sondern von den Fliegen, von denen es auf der gesamten Tour nur so wimmelte. Sobald die Sonne untergegangen war, gingen auch die Fliegen schlafen, nur um beim ersten Lichtschein wieder mit erneuter summ-Energie zurückzukehren und uns aus unserem wohlverdienten Schlaf zu reißen!
Wir stiegen wieder in den Bus um Richtung Perth und Ende der Tour zu fahren. Ein politisch interessanter Stopp sollte an diesem Tag die Route etwas in Einzelteile aufspalten: ein Besuch des Fürstentums von Hutt River (oder auch Principality of Hutt River). Wir verließen demnach das "Land Australien" und reisten in das Fürstentum ein-ein Ein- und Ausreisestempel in meinem Reisepass bestätigt das (Ordnung muss sein!). Kurz zur Geschichte: 1970 war der Getreidefarmer, der das damals noch zum australischen Staat gehörende Land bestellte, mit den auferlegten Quoten für Getreide nicht einverstanden, und erklärte nach vielem Hin- und Her sein Land als unabhängig vom australischen Staat und damit als nicht mehr in der Verpflichtung, Steuern etc. an Australien zu zahlen. Höchst offiziell ist diese Abspaltung aus australischer Sicht nicht, allerdings unternimmt der Staat nunmehr seit 40 Jahren nichts gegen den Alleingang (vielleicht lohnt es sich für das 75 Quadratkilometer große Territorium nicht wirklich?). Inzwischen hat das Fürstentum auch eigenes Geld und eigene Briefmarken-wobei vieles davon eher eine Touristenattraktion als irgendetwas ernsthafteres ist.


Die Grenze zwischen Australien und der Principality of Hutt River


Princess Shirley (die Ehefrau des Staatsoverhauptes) beim Stempeln unserer Pässe und Verkauf von Tagesvisa



Der letzte Stopp auf der weiten und sehr anstrengenden Fahrt zurück nach Perth war in einem kleinen, privat betriebenen Zoo. Das spannenste Tier im Zoo war ein sich vor der Hitze versteckendes Krokodil-was man schlussendlich in seinem Versteck nicht sehen konnte! Kurz vor Ende unserer Besuchszeit wurde der Zoo auf Grund der viel zu hohen Temperaturen für den Tag offiziell geschlossen!
Angekommen in Perth war unser Tourguide noch so nett, jeden zu seiner Anschlussunterkunft zu fahren-was in einer 1,5 stündigen Odyssee durch Perth endete, weil eine unserer lieben japanischen Mitreisenden absolut keine Ahnung hatte, wo genau ihr Hostel war
Insgesamt ein absolut gelungener und sehr empfehlenswerter Trip!


Der letzte Stopp der Tour im Zoo: Kängurufütterung






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